Die Bezeichnung des Gegenstandsbereichs „Vergleichende Gesellschaftsanalyse“ scheint auf den ersten Blick etwas tautologisch, versteht sich doch die Soziologie als eine Wissenschaft, die per se vergleichend angelegt ist. Expliziter als in den übrigen Modulen wird hier jedoch die methodische Grundlage dessen diskutiert, was soziologisch unter dem Stichwort des „Vergleichens“ oder auch der Komparatistik betrieben wird. Dass die Methodik, die Kategorien sowie Gegenstandsbereiche soziologischer Vergleiche sehr unterschiedlich sein können, spiegelt sich in der Vielfalt der Thematiken wider, die im Rahmen dieses Moduls angeboten werden. Sozialstrukturelles Grundlagenwissen (etwa über Demographie, Altersstrukturen, Migration, Bildung, Geschlechterverhältnisse, Arbeitsmarkt- und Erwerbsstrukturen oder Armut) wird ebenso vermittelt wie vertieftes Wissen zu Spezialgebieten des historischen, internationalen und interkulturellen Vergleichs (z. B. Bildung in Europa, Arbeitsbeziehungen in Europa, Frauenerwerbsarbeit in Europa, Gewerkschaften im internationalen Vergleich, West- und Ostdeutschland im Vergleich). Neben der Sozialstrukturanalyse ist auch die Soziologie und Theorie sozialer Ungleichheit, d. h. die Frage nach den Ursachen systematisch besserer oder schlechterer Lebenschancen von bestimmten Bevölkerungsgruppen zentral für dieses Modul.