Sites of Tension – Shifts in Holocaust Memory, Antisemitism, and Political Contestation in Europe
Basisinformationen
Typ: Drittmittelprojekt
Laufzeit: 2020-2022
Förderung: Weiss-Livnat-Center, University of Haifa
Beteiligte Personen:
Dr. Claudia Globisch
Max Hauer, M.A.
Kontakt: maximilian.hauer@fau.de
Das Sites of Tension-Forschungsprojekt ist eine vergleichende Studie über die Veränderungen der Holocaust-Erinnerung in Deutschland, Ungarn, Polen, Spanien und Großbritannien. Jedes dieser Länder trägt ein ausgeprägtes Holocaust-Erbe in sich und alle fünf stehen vor aktuellen politischen, wirtschaftlichen und migrationsbezogenen Herausforderungen. Die Überschneidung von Vergangenheit und Gegenwart äußert sich in einem Anstieg des Nationalismus, in Revisionen der Narrative des Zweiten Weltkriegs, einschließlich der Verzerrung des Holocausts, sowie in einem Anstieg des Antisemitismus und der Delegitimierung Israels (über den Rahmen legitimer politischer Differenzen hinaus). Diese Phänomene scheinen miteinander zusammenzuhängen, aber die genauen Beziehungen zwischen ihnen sind noch nicht systematisch empirisch untersucht worden.
Um diese Zusammenhänge zu rekonstruieren werden – koordiniert von der Universität Haifa – in einem internationalen Team Daten in fünf Ländern auf drei gesellschaftlichen Ebenen erhoben:
- National-politische öffentliche Diskurse über den Zweiten Weltkrieg und die Erinnerung an den Holocaust, unabhängig und in Verbindung mit antisemitischen Diskursen und der Delegitimierung des Staates Israel.
- Erfahrungen und Haltungen von Holocaust-Pädagog:innen zum Lehren und Lernen über den Holocaust
- Social-Media-Diskurse auf Plattformen wie Twitter und Facebook.
Die 3×5-Analyse zwischen und innerhalb der Länder und Erinnerungsorte hat zum Ziel, empirisch gestützte Schlussfolgerungen über den Zusammenhang zwischen Veränderungen in Europa und der gegenwärtigen Holocaust-Erinnerung, Antisemitismus und Einstellungen gegenüber Israel zu ziehen.