Dr. Irmgard Steckdaub-Muller
Forschungsschwerpunkte
- Qualitative Sozialforschungsmethoden
- Biografieforschung
- Arbeits- und Berufssoziologie
- Bildungssoziologie
- Soziologie der Lebensphasen
Aktuelle Buchpublikation
transcript Verlag 2024ISBN: 9783839475638https://www.degruyter.com/document/isbn/9783839475638/html?lang=de |
WINTERSEMESTER 2024-25
Seminar: Berufsbiografien qualitativ erforschen
Mittwoch 08:15 – 09:45 – Raum 5.012
Biographieforschung ist eine Methode in der Soziologie, die die Sichtweise von Akteur*innen auf die eigene Biografie im Spiegel von gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen beforscht. Geht es um die Berufsbiografie, werden das berufliche Selbstverständnis, die Berufswahl und die Erfahrung von Arbeitswelt(en) und deren subjektive Deutung zum Forschungsgegenstand.
Im ersten Teil des Seminars werden theoretische Konzepte rund um die Berufsbiografie anhand einschlägiger Texte erarbeitet. Im zweiten Teil stehen die Einführung verschiedenen Methoden der qualitativen Datenerhebung (für Berufsbiografien) und deren Methodologie im Vordergrund. Dabei beschäftigen wir uns mit Interviewformen, den verschiedenen Phasen der Felderschließung sowie forschungsethischen Fragen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Datenauswertung, wobei Auswertungsschritte und Analysetechniken erlernt und das Interpretieren von Textmaterial in der Gruppe geübt werden.
Literatur:
Flick, U. (2010): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Reinbek bei Hamburg.
Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Seminar: Body Work
Mittwoch 10:15-13:45 – Raum 5.052
Das Hauptseminar beschäftigt sich mit körpernaher Dienstleistungsarbeit, einem Arbeitssegment, das in den letzten Jahren enorm expandierte und sich ausdifferenzierte. Es umfasst Care Work (z.B. Pflegearbeit) und Beauty Work (z.B. Kosmetik, Friseurhandwerk, Tätowieren) und zeichnet sich dadurch aus, dass die Arbeit am Körper anderer immer auch die Arbeit mit dem eigenen (Geschlechts)Körper bedeutet. Als Forschungsgegenstand lässt sich Body Work deshalb im Schnittpunkt von Körper- und Arbeitssoziologie verorten. Im Seminar werden theoretische Konzepte und empirische Befunde aus beiden Forschungsfeldern erarbeitet, um die Spezifika körpernaher Dienstleistungen, die sich durch Intimität, verschiedene Formen von Emotionsarbeit sowie die (ästhetische) Arbeit am eigenen Körper auszeichnen, kennen zu lernen. Ziel ist es, aus verschiedenen Perspektiven (z.B. historisch, strukturell) auf ein Dienstleistungssegment zu blicken, in dem der Kampf um (monetäre) Anerkennung die Arbeit am beruflichen Image bestimmt.
Die Seminarsprache ist deutsch, obgleich im Seminarprogramm einige englische Texte enthalten sind.
Literatur:
Gimlin, D. (2007): What Is ‘Body Work’? A Review of the Literature, In: Sociology Compass, 1 (1), 353–370.
Wolkowitz, C. (2006): Bodies at work. London.
Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Seminar: Soziologischer Blick
Donnerstag 08:15 – 09:45 – Raum 5.052
Im Seminar geht es auf Basis der Lektüre von einführenden Texten der Soziologie um die Gewinnung einer sozialwissenschaftlichen Perspektive. Der Blick auf soziale Wirklichkeit und soziale Situationen soll weg vom Alltäglichen und Selbstverständlichen hin zu einer soziologischen Beobachtung verschoben werden. Im und hinter dem allzu vertrauten (Vor)Wissen wird dann das Soziale in seiner Eigenlogik als soziale Tatsache sichtbar. Das im Seminar verfolgte Ziel ist die Einübung von sozialwissenschaftlichen Arbeitstechniken, dem fachspezifischen Blick auf Texte (Lesen) und der fachspezifischen Herstellung von Texten (Schreiben), ebenso wie Einübung eines sozialwissenschaftlichen Blickes auf die alltägliche Wirklichkeit durch praktische Übungen und kleiner ethnographischer Studien. Nach einer Einführung in die entsprechenden Methoden werden wir die unsichtbaren Regeln des Alltags, die Normalitätsvorstellungen oder die Herstellung von sozialen Unterschieden in den soziologischen Blick nehmen und zu beschreiben versuchen.
Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Seminar: Bildung und Lebenslauf
Donnerstag 10:15 – 11:45 – PSG 00.14
Das Basisseminar ‚Bildung und Lebenslauf‘ richtet sich vor allem an Studienanfänger*innen und führt in Grundbegriffe und theoretische Konzepte des Moduls „Bildung und Lebenslauf“ ein. Die Seminardiskussionen beziehen sich auf die Textlektüre zu den Themenbereichen Sozialanthropologie, Sozialisationstheorien, Soziologie der privaten Lebensformen, Geschlechterforschung sowie zum Forschungsfeld Bildung und soziale Ungleichheit.
Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
- 09/2021: „Altersbilder im Mediendiskurs der Corona Pandemie. Das Paradox intergenerationeller Solidarität“ – DGS-Kongress „Polarisierte Welten“, Universität Bielefeld, 26.-30.09.2022.
- 05/2021: „Tattooing: Conceptualizing the Skin as a Work Object“ – International Conference ‚Creative Bodies – Creative Minds‘, Karl-Franzen-Universität, Graz (Online), 25.-27.05.2021.
- 02/2021: „Komm’ rein wenn du ein Mann bist“ – Zum Zusammenhang von Arbeit und Geschlecht im körpernahen Dienstleistungsbereich“ (Präsentation Renate Liebold und Irmgard Steckdaub-Muller) – IZGDD-Interdisziplinärer Workshop ‚Body politics‘. Intersektionale Forschungsperspektiven auf den Körper – FAU Erlangen-Nürnberg (Online) – 17.-19.02.2021.
- 10/2018: Projektvorstellung „Andere schön machen“ – Arbeit am Körper als Dienstleistung und Erwerbsarbeit“ (Vortrag) – Erlangen: Kreuz & Quer, ‚Club vielseitig interessierter Frauen‘, 25.10.2018.
- 09/2017: „Professionalität und ihre Verteidigung im Feld körpernaher Dienstleistungen“ (Vortrag Silke Röbenack und Irmgard Steckdaub-Muller) – 39.Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie „Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen; Universität Göttingen, 24.-28. September 2018
- 07/2018: “The Discourse of Professionalism and its Function in the Tattooing Scene.” (Vortrag) – ISA World Congress of Sociology, Toronto, 15.-21.07.2018
- 07/2018: “‹l’m a Professional Beauty Specialist, not just a simple Beautician!› – The Discourse of Professionalism and its Function in Beauty Work.” (Distributed Paper) – ISA World Congress of Sociology, Toronto, 15.-21.07.2018
- 05/2018: „Krähenfüße, dünnes Haar und trockene Haut. Körperarbeit als Defizit-Konstruktion.“ (Vortrag Annerose Böhrer und Irmgard Steckdaub-Muller) – Jahrestagung der Sektion „Soziologie des Körpers und des Sports“ der DGS am 17./18. Mai 2018 an der Johann-Gutenberg-Universität Mainz
- 03/2018: „Tattooing as an Act of Incorporation – Professional Identities of Tattoo Artists.” (Vortrag) – International Conference “Creative Bodies, Creative Minds”, Karl-Franzen-Universität Graz, 26.-27.03.2018.
- 10/2017: „Man arbeitet immerhin am Organ eines lebenden Menschen.“ – Die Arbeit an der Haut der Anderen. – Zum beruflichen Selbstverständnis von Tätowierer*innen.“ (Vortrag) – 7. Interdisziplinäre Tagung „Nacktheit“ des Zentralinstituts »Anthropologie der Religion(en), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg, 11.-13.10.2017.
- 10/2017: „Des Ganze muss ‚mer professionell betreiben – net wie so’a Hinterhoftätowierer.“ Der Begriff der Professionalität für das Berufsverständnis von TätowiererInnen.“ (Vortrag) – Jahrestagung der Sektion Professionssoziologie, Uni Frankfurt 05.-07.10.2017.
- 09/2017: „Arbeit am Körper anderer: Regulierungsstrategien von Dienstleistungsarbeit im Spannungsfeld von Nähe und Distanz„ (Vortrag Renate Liebold, Silke Röbenack und Irmgard Steckdaub-Muller) – Wissenssoziologie-Kongress, Dortmund, 27.-29.09.2017.
- 06/2017: „Professional Tattooing isn’t just a job – it’s a vocation.“ The -Professional Self-Understanding of Tattoo Artists.“ (Vortrag) – Interim Conference of the ISA Research Committee on Sociology of Professional Groups. Oslo, 08.-10.06.2017.
- 04/2017: „It’s so cool: what you ink them, they’ll take to their grave.“ Reconstructing the Professional Self-Understanding of Tattoo Artists.“ (Vortrag) – International and Interdisciplinary Conference „Talking Bodies“, University of Chester, 19.-22.04.2017.
- 04/2015: „Sometimes it gets really very private and intimate.“ Negotiating Space in Body Work“. (Vortrag) – International and Interdisciplinary Conference „Talking Bodies“, University of Chester, 31.03.-02.04.2015.
- 10/2014: „Arbeit am Körper als Dienstleistung und Erwerbsarbeit“ (Vortrag von Renate Liebold und Irmgard Steckdaub-Muller) – Körper und Geschlecht in Zeiten ihrer technologischen (Re)Produzierbarkeit. LMU München, 24.-25.10.2014
- 09/2012: „Es gibt viel zu verlieren …“ – Das Engagement der Eltern für den Schulerfolg ihrer Kinder. Motivationen und Deutungsmuster einer alltäglichen Handlungspraxis. – Vortrag bei der Tagung „Bildungsentscheidungen im Lebenslauf. (Dis-)Kontinuitäten, Parado-xien und soziale Ungleichheit. DGfE Jahrestagung 2012: Justus-Liebig-Universität Gießen 27. – 29. September 2012
- Steckdaub-Muller, Irmgard (2024): Tätowieren als Erwerbsarbeit: Zum beruflichen Selbstverständnis von Tätowierer*innen. transcript Verlag.
- Ellerich-Groppe, Niklas/Steckdaub-Muller, Irmgard/Pfaller, Larissa/Schweda, Mark (2024): Moral Paradigms of Intergenerational Solidarity in the Coronavirus-Pandemic. In: Analyse & Kritik 46(1): 85-119: https://doi.org/10.1515/auk-2024-2010
- Liebold, Renate / Steckdaub-Muller, Irmgard (2023): „Komm wenn du ein Mann bist“. Zum Zusammenhang von Arbeit und Geschlecht im körpernahen Dienstleistungsbereich“ In: Gutsche, V./Keilhauer, A./Liebold, R. (Hrsg.): Body Politics. Intersektionale und interdisziplinäre Perspektiven auf den Körper. Erlangen (FAU University Press): 133-156.
- Liebold, Renate / Röbenack, Silke / Steckdaub-Muller, Irmgard (2019): Professionalität und ihre Verteidigung im Feld körpernaher Dienstleistungen. In: Bird, K. / Hübner, W. (Hrsg.): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Der Verhandlungsband des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 24.-28. September 2018 an der Georg-August-Universität Göttingen.
- Steckdaub-Muller, Irmgard (2019): »Man arbeitet immerhin am größten Organ eines lebenden Menschen!« Die Bearbeitung der Haut der Anderen. – Zum beruflichen Selbstverständnis von Tätowierer*innen. In: Allolio-Näcke, Lars; Van Oorshot, Jürgen; Verstegen, Ute (Hrsg.): Nacktheit – Transdisziplinäre Athropologische Perspektiven. Berlin (Lit Verlag): 241-256.
- Steckdaub-Muller, Irmgard (2018): “You’ve got to do this like a Professional – not like one of these Scratchers! – Reconstructing the Professional Self-Understanding of Tattoo Artists. Eingeladener Beitrag für Special Issue of Cambio, Rivista Sulle Trasformazioni Sociali. Special issue on Varieties of Professionalism in a Globalising World: New Theoretical Perspectives and Analytical Approaches. DOI: http://dx.doi.org/10.13128/cambio-23483
- Liebold, Renate / Röbenack, Silke / Steckdaub-Muller, Irmgard / Böhrer, Annerose (2018): Arbeit am Körper anderer: Darstellung und Inszenierung von Expertenschaft. In: Poferl, A. / Pfadenhauer, M. (Hrsg.): Wissensrelationen. Beiträge und Debatten zum 2. Sektionskongress der Wissenssoziologie. Weinheim, Basel (Beltz/Juventa): 363-373.
- Steckdaub-Muller, Irmgard (2015): Generation Y: Auf dem Weg zu einem neuen Arzt- und Patientenverständnis. In: Public Health Forum 23 (4): 205–206, ISSN (Online) 1876-4851, ISSN (Print) 0944-5587, DOI: https://doi.org/10.1515/pubhef-2015-0073.
Akademischer Werdegang
Seit 2023 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie, FAU Erlangen Nürnberg.
2020 – 2023 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „The Public (Re-)Negotiation of Intergenerational Solidarity in the Coronavirus Pandemic“ (PRISMAE)
2019 – 2021 Lehrbeauftragte am Institut für Soziologie, FAU Erlangen Nürnberg.
2018 – 2023 Promotionsprojekt: Tätowieren als Erwerbsarbeit – Zum beruflichen Selbstverständnis von Tätowierer*innen
2017 – 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Andere schön machen.“ – Arbeit am Körper als Dienstleistung und Erwerbsarbeit. (Leitung: Prof.Dr. Renate Liebold, Prof. Dr. Rainer Trinczek)
2016 – 2017 Tutorin im Projekt „Schülerkontaktstudium“ (BMBF gefördert) an der FAU.
2011 – 2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Lehrkraft für besondere Aufgaben) am Institut für Soziologie, FAU Erlangen Nürnberg.
2004 – 2010 Magisterstudium: Anglistik/Amerikanistik und Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
1989 – 1990 Referendariat und Zweites Staatsexamen.
1983 – 1989 Lehramtstudium an der Pädagogischen Hochschule Freiburg i. Brsg. Erstes Staatsexamen.