Projekt ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung
Projekt ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung
Bayerischer Forschungsverbund ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung:
In privaten Haushalten, mittelständischen Betrieben, Wohnungsgesellschaften und kommunal betriebenen kritischen Infrastrukturen sind technische Anwendungen und smarte Alltagshilfen zum festen Bestandteil geworden. In privaten Haushalten findet man sie als intelligente Heizungssteuerungen und in öffentlichen Einrichtungen zur Unterstützung der IT-Sicherheit vor. Diese technischen Infrastrukturen benötigen für eine sichere Funktionsweise eine ständige Wartung und müssen leicht zu handhaben sein. Gleichzeitig stellen sich bei fehlenden Updates Sicherheitslücken und Risiken ein, da sensible Daten nur unzureichend geschützt sind. Eine anhaltende Professionalisierung von Cyber-Angriffen verstärkt die Notwendigkeit Cybersicherheit als infrastrukturelle Aufgabe nicht nur für administrative Organisationen oder große IT-Unternehmen zu revidieren: Auch im Alltag von Privatpersonen und KMU ist der Schutz der eigenen Daten ein ernst zu nehmendes Problem. Demnach wird die Umsetzung einer nachhaltigen Cybersicherheit immer dringlicher. Sie muss an ständige Entwicklungen anschließen und für die Nutzerinnen und Nutzer handhabbar gemacht werden.
Zum einen bedarf die Umsetzung der Cybersicherheit in der Gesellschaft technischer Elemente, zum anderen aber auch der Betrachtung sozialer und organisationaler Ressourcen, dem sich unser Teil des Projekts widmet.
Soziologische Aspekte der Alltagsdigitalisierung
Fragen, die sich aus einer arbeits- und organisationssoziologischen Perspektive für eine funktionierende Etablierung von Cybersicherheit stellen sind:
- Wie gehen Nutzerinnen und Nutzer mit Technik um?
- Wie wird sie von Fachpersonal gewartet und installiert und was wird von ihnen an Kompetenzen dafür erwartet?
- Wie können Sicherheitsinfrastrukturen in Organisationen eingebettet werden?
- Wie lernen die Entwicklerinnen und Entwickler etwas darüber, wie sich Cybersicherheit im Alltag herstellen lässt?
Der Blick geht dabei auch auf die zu schaffenden Voraussetzungen, welche die Nutzung bestehender und die Integration neuer technischer Systeme zur Cybersicherheit bedarf. Das Forschungsvorhaben wird in drei Dimensionen und ein Querschnittsthema der Alltagsdigitalisierung unterteilt: (1) Akzeptanz von Technik, (2) Kompetenz im Umgang mit Technik, (3) Prozesse der Entwicklung und Einbettung und (4) Everyday Social Practices. Letztgenanntes Querschnittsthema führt alle Ergebnisse zusammen und dient dem fortlaufenden Austausch zwischen technischer Entwicklung und Anwendbarkeit durch die Nutzenden.
Herangehensweise
Es werden Felder konstruiert, in denen oben genannte Dimensionen untersucht werden. In diesen werden private Haushalte, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), kommunale Akteure und Infrastrukturen berücksichtigt. Die Daten werden mit einem Mixed-Methods-Ansatz erhoben: Fallstudien und qualitative Expert*inneninterviews sowie eine quantitativ-ipsative Online-Erhebung werden mit einer ethnografisch durchgeführten Technografie erweitert. Dies soll ermöglichen, dass die sozialen Voraussetzungen und die Eigenlogiken des alltäglichen Umgangs mit Technik bei den Verbundpartnern zum Ausgangspunkt wird auf die sich die Entwicklung von Infrastrukturen zur Cybersicherheit stützt.
Förderung
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Es ist Teil eines interdisziplinären Verbundprojektes mit der Universität Bamberg, der Universität Passau, der Universität der Bundeswehr München, der Technische Universität München und der FAU Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl der Informatik und Lehrstuhl der Soziologie).