Projekt DFG – Schwerpunktprogramm 2267 „Digitalisierung der Arbeitswelten“
DFG-Schwerpunktprogramm 2267 „Digitalisierung der Arbeitswelten“
Das Schwerpunktprogramm
Das Schwerpunktprogramm (SPP) begreift die Digitalisierung der Arbeitswelten als eine systemische Transformation, die alle Institutionensysteme der Arbeitsgesellschaft grundlegend und nachhaltig verändert. Aktuell ist die Forschung zur Digitalisierung fachwissenschaftlich fragmentiert und stark orientiert an einzelnen technischen Phänomenen. Das SPP dagegen erforscht die gesellschaftlichen Bedingungen und Bearbeitungsformen der aktuellen Digitalisierung für die Arbeitsgesellschaft als Ganzes und die Dynamik und Wirkmacht dieser systemischen – d.h. ungleichzeitigen, wechselwirkenden und widersprüchlichen – Transformation. Interdisziplinär verbunden werden dazu sozialwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche und geschichtswissenschaftliche Perspektiven auf Neukonfigurationen von Arbeit und Technik, auf vielschichtige Dynamiken des Wandels und auf veränderte Formen und Orte der Wertschöpfung.
Das SPP untersucht die systemische Transformation als einen Prozess, der sich gleichzeitig in drei übergreifenden Bewegungsdynamiken zeigt: Durchdringung (z.B. von digitalen Arbeitsprozessen), Verfügbarmachung (z.B. von Daten über einzelne Arbeitshandlungen) und Verselbständigung (z.B. von datengetriebenen Wertschöpfungsketten). Das Gesamtvorhaben will über die Einzelprojekte zu den genannten drei Dimensionen aktuelle empirische und theoretisch konzeptionelle Antworten im Hinblick auf die aktuelle Digitalisierung interdisziplinär erarbeiten und so eine grundlagenorientierte gesellschaftswissenschaftliche Analyse der digitalen Transformation der Arbeitswelten, bereitstellen, die grundlegende Prozessdynamiken und Strukturbildungsprozesse des interessierenden sozio-technischen Wandels identifiziert, ihre Entstehungsbedingungen rekonstruiert und ihre Wirkungsweisen zu erklärt. Die Forschungsarbeiten zielen in der ersten Phase auf die Erforschung von Einzelphänomenen der Digitalisierung und der Herstellung interdisziplinärer Anschlussfähigkeit dieser Forschungen, um in der zweiten Phase ein übergreifendes gesellschaftsanalytisch-historisches Verständnis der Digitalisierung als systemische Transformation zu erarbeiten.
Das Koordinations- und Synergieprojekt (KSP)
Die Aufgabe des am Lehrstuhl angesiedelten Koordinationsprojekts ist es, diese Ziele des SPP organisatorisch zu ermöglichen und inhaltlich substanziell – d.h. auch mit eigenständigen Forschungsbeiträgen – zu unterstützen. Das Koordinationsprojekt versteht sich nicht nur als koordinierende, sondern als eine methodisch und theoretisch Synergie ermöglichende Einheit des SPP. Das mit dem Koordinationsprojekt integriert verankerte Synergieprojekt hat die Aufgabe, aus Perspektive der Gesamtfragestellung Anschluss- und Leerstellen innerhalb und zwischen den Einzelprojekten sowie Förderphasen zu identifizieren und Formen für deren Bearbeitung zu entwickeln. Es geht dabei darum, allen Einzelprojekten und dem Vorhaben als Ganzem flankierende inhaltliche, strukturelle und methodische Maßnahmen für eine gemeinsame Theoriebildung und interdisziplinäre Methodenentwicklung an die Seite zu stellen und die dafür nötigen Inhalte zu generieren. Damit legt das KSP die inhaltliche Grundlage für ein interdisziplinäres Zusammenwachsen des SPP nach innen und dessen Sichtbarkeit nach außen.
Förderung
Das Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).