Projekt diGAP – Gute agile Projektarbeit in der digitalisierten Welt
Projekt diGAP – Gute agile Projektarbeit in der digitalisierten Welt
Arbeit in der digitalisierten Welt
Nahezu jede Form der Erwerbsarbeit in Deutschland wird heute von informations- und kommunikationstechnischen Arbeitsmitteln begleitet. Der Umgang mit digitalen Medien wird in naher Zukunft zum gemeinsamen Nenner von Erwerbstätigkeit. Damit entstehen neue Tätigkeitsprofile und neue Formen des vernetzten Arbeitens beginnen sich zu etablieren. Zugleich wird die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik immer enger, die Grenzen zwischen realer und virtueller Arbeitswelt immer fließender. Der Förderschwerpunkt „Arbeit in der digitalisierten Welt“ zielt darauf ab, humane Gestaltungsmöglichkeiten für die digitalisierte Arbeitswelt von morgen zu finden und dabei technologische und soziale Innovationen gleichermaßen voranzubringen. Dazu gehört z. B. die Förderung von Datenverständnis und Kompetenzen für digital vernetzte Arbeitsformen oder die nachhaltige Gestaltung digitalisierter Arbeitsorte und -prozesse. Damit werden sowohl die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz als auch Unternehmen im Wettbewerb gestärkt.
Digitalisierung agilen Projektmanagements zwischen Herausforderung und Chance
Lange Zeit war es gute Praxis, Projekte schon vor ihrem Start von Anfang bis Ende möglichst detailliert durchzuplanen. Abweichungen, aber auch wichtige Änderungen wurden selten toleriert. Dieses starre Projektmanagement wurde mit dem Aufkommen informationstechnischer Hilfsmittel noch detaillierter und gleichzeitig zu einem mächtigen Kontrollinstrument gegenüber den Projektbeteiligten.
Vor allem bei Softwareprojekten wird seit einigen Jahren „Agiles Projektmanagement“ genutzt. Hierunter versteht man teamorientiertes, selbstorganisiertes Arbeiten, bei dem Produkte schneller entstehen. Dieses neue Verfahren bietet höhere Handlungsspielräume und mehr Partizipationschancen. Auch bei agiler Projektarbeit hält die Digitalisierung Einzug: Intelligente IT-Unterstützung erweitert potenziell Partizipationschancen und webbasierte Kollaborationstools ermöglichen die Kooperation agiler Teams über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg. Dabei können jedoch Schwächen agiler Projektarbeit mit übernommen werden und treten technisch bedingt in größerem Ausmaß und neuer Qualität auf.
Während agile Arbeit mittlerweile immer stärker in marktorientierte privatwirtschaftliche Organisationen getragen wird, zeigt sich im Gegensatz dazu, dass im Öffentlichen Dienst bzw. in Non-Profit Organisationen das agile Vorgehen noch vergleichsweise wenig Anschluss bzw. Anwendung findet. Auch das Aufkommen KI-basierter Systeme wirft im Zusammenhang mit agiler Selbstorganisation spezifische neue Fragen auf, insbesondere im Bereich des öffentlichen Dienstes und des Gesundheitswesens.
Digitalisierung agiler Projektarbeit als Unterstützung von Innovation und Beteiligung
Prozesse der Digitalisierung und Agilisierung der Projektarbeit werden in Unternehmen selten abgestimmt durchgeführt. Deshalb führen sie oft zu widersprüchlichen Entwicklungen, die zusätzliche Belastungen nach sich ziehen. Hier setzt diGAP an: Vor allem werden Bausteine agiler Projektarbeit in den Blick genommen, die sich als besonders widersprüchlich zeigen und die den Projekterfolg gefährden: So z.B. die Spannung zwischen Transparenz und Kontrolle, zwischen Steuerung und Autonomie, zwischen Effizienz und Dokumentation oder zwischen Entgrenzung und selbstbestimmter Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und Arbeitsort..
diGAP wird Modelle für gute agile Projektarbeit entwickeln, die bei den Partnerunternehmen in Unternehmensprozesse integriert und durch agile Führungskräfteentwicklung unterstützt werden. Die Modelle helfen agile Teams bei selbstorganisierter Arbeitsgestaltung auch über Standortgrenzen hinweg und der betrieblichen Interessensvertretung. Adressaten sind agile Teams, Führungskräfte, Betriebsräte und Promotoren aus Wissenschaft und Praxis.
Digitalisierung guter agiler Projektarbeit – über diGAP hinaus
Die Ergebnisse aus Wissenschaft und Praxis, die Tools, Trainings und Leitfäden von diGAP stehen der interessierten Fachöffentlichkeit auch nach Projektende zur Verfügung. Die entwickelten Modelle werden von den Praxispartnern zur Unterstützung der eigenen Projektarbeit, aber auch zur Führungskräfte-Beratung und -Ausbildung verwendet. Die Ergebnisse werden über Umsetzungspartner laufend in KMU und andere Branchen, wie den Maschinenbau und Anlagenbau, übertragen.
Die Förderung
Das Projekt wird gefördert von