Arbeitsbeziehungen in konfessionellen Wohlfahrtsverbänden zwischen ,Dienstgemeinschaft‘ und Interessenkonflikt
Basisinformationen:
- Typ: Monographie
- Laufzeit: 2019 bis voraussichtlich 2025
Das Projekt:
Das Promotionsprojekt widmet sich der Untersuchung der Arbeitsbeziehungen in den beiden konfessionellen Wohlfahrtsverbänden Diakonie und Caritas, die aufgrund ihrer Sonderstellung als Religionsgemeinschaften auf dem kirchlichen Arbeitsrecht basieren. Für die ca. 1,3 Mio. Beschäftigten der Diakonie und Caritas werden somit keine Tarifverträge verhandelt, sondern Arbeitsvertragsrichtlinien im Rahmen eines Kommissionenmodells beschlossen, außerdem wählen die Beschäftigten Mitarbeitervertretungen statt Betriebsräten. Trotz der langjährigen Stabilität des in der Nachkriegszeit etablierten konfessionellen Systems kam es in den vergangenen 15 Jahren vermehrt zu gewerkschaftlicher Mobilisierung und Arbeitskämpfen, die vereinzelt in „Ausbrüchen“ aus dem Kommissionenmodell und der Verhandlung von Tarifverträgen mündeten. Ausgehend von diesen vereinzelten betriebsspezifischen Ereignissen bei gleichzeitiger Kontinuität des konfessionellen Weges im Großteil der konfessionellen Einrichtungen stellt sich die Frage nach den Orientierungen konfessioneller Mitarbeitervertretungen in ihrer betrieblichen Mitbestimmungspraxis. Um diese Orientierungsmuster zu rekonstruieren, werden interessen- und anerkennungstheoretische Zugänge aus der Arbeits- und Industriesoziologie, die die Industrial Relations-Forschung prägen um eine wissenssoziologische Perspektive erweitert und basierend auf 20 leitfadengestützten Interviews mit Mitarbeitervertreter*innen eine Typologie von Orientierungsmustern betrieblicher Mitbestimmungspraxis in konfessionellen Einrichtungen erarbeitet.
Beteiligte Personen: Christianna Bunt
11.10.2024 „Von der Dienstgemeinschaft zum Interessenkonflikt? Arbeitsbeziehungen in konfessionellen Wohlfahrtsverbänden“ auf der Jahrestagung der German Industrial Relations Association (GIRA) 2024.